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Die Smart­Watch für In­dus­trie­be­trie­be

Daten bieten neue Möglichkeiten für die Gesellschaft und für Industrieunternehmen. Täglich werden Daten über uns gesammelt.

Dabei helfen wir als Individuum fleissig mit. Ein gutes Beispiel ist die SmartWatch. Wer sich zu wenig bewegt, bekommt von der SmartWatch einen Hinweis, das Verhalten und den Zustand zu ändern. Dies zur Vorbeugung, um fit und gesund zu bleiben. Dieser Umstand funktioniert auch bei Industrieunternehmen und deren Anlagen.

Durch die Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten können Unternehmen Maschinen und Anlagen vorausschauend warten, was zur Senkung von Wartungskosten sowie zu geringeren Ausfallzeiten von Maschinen führt. Mithilfe von Zustands-, Vergangenheits- und Umfeld-Daten, die moderne Industrieanlagen bereits automatisch erfassen, wird frühzeitig erkannt, wann Ersatzteile ausgetauscht werden sollen oder wann eine Wartung notwendig ist. Die Daten zeigen auf, wie die Anlage genutzt wird, wann eine Störung auftreten wird und wann eine Wartung optimal durchgeführt werden soll (weder zu früh noch zu spät) und was die Anlagebetreiberin oder der Anlagebetreiber machen muss, um die Störung zu verhindern.

Vorausschauende Wartung bietet für die Industrieunternehmerinnen und Industrieunternehmer grosse Vorteile. Die Maschine und Arbeitsprozesse können durch Daten optimiert und ungeplante Stillstände vermieden werden. Dadurch sparen Industrieunternehmen Kosten.

Diese Aktivitäten bedingen, dass die Herstellerinnen und Hersteller der Anlagen und deren Nutzerinnen und Nutzer zusammenarbeiten und die entsprechenden Daten austauschen. Dies führt jedoch bei Industrieunternehmen zu neuen Herausforderungen. Oftmals kann anhand der Daten abgeleitet werden, wie gesund und fit ein Unternehmen ist, so wie dies die SmartWatch bei Privatpersonen bietet. Da erstaunt es wenig, dass die Nutzerinnen und Nutzer der Maschinen einem entsprechenden Datenaustausch skeptisch gegenüberstehen.

Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler der FH Graubünden und die Arbeitspsychologinnen und Arbeitspsychologen der FH Nordwestschweiz untersuchen in einem von Innosuisse geförderten Projekt, wie das Angebot «Vorausschauende Wartung» gestaltet und nachhaltig umgesetzt werden kann. Dabei wird die Schnittstelle Herstellende-Betreibende analysiert und Gestaltungsmassnahmen abgeleitet. Für einen umfassenden Datenaustausch zwischen Herstellenden und Betreibenden ist eine Vertrauensbasis entscheidend. Technisch ist heute viel möglich, doch scheitert es meist an der Kommunikation und Organisation. Durch die Anwendung der soziotechnischen Perspektive, wird der Mensch in den Mittelpunkt gestellt und Massnahmen erarbeitet, um den Menschen in seinen Tätigkeiten und Entscheidungen zu unterstützen – organisatorisch und technisch. Dabei werden unter anderem die Schnittstellen Mensch-Mensch (z.B. Vertrauen beim Datenaustausch), Mensch-Technik (z.B. Fähigkeiten im Umgang mit Dashboards, welche den Zustand der Maschinen visualisieren) und Technik-Technik (z.B. Schnittstellen und Standards) untersucht.

Neue Lösungen rund um den Einsatz von «SmartWatches» in der Industrie bedingen oftmals einen interdisziplinären Forschungsansatz mit Spezialistinnen und Spezialisten der Wirtschaftswissenschaften (z.B. Geschäftsmodell-Entwicklung), Informationswissenschaften (z.B. künstliche Intelligenz) sowie der Ingenieurwissenschaften (z.B. Sensorik und Robotik); alles Bereiche, welche die FH Graubünden abdeckt.

Anzahl Kommentare 1
Kommentar

Urs Jenni 03.03.2020

Super Beitrag, hervorragend auf den Punkt gebracht, gratuliere!