5 Studierende, 4 Monate und ein Ziel – gemeinsam ein Consulting Projekt von der Akquise eines Business Partners bis hin zum ausgereiften Prototyp betreuen.
Unser letztes Semester als Service & Innovation Design Studierende an der Fachhochschule Graubünden hat im Februar 2022 gestartet. Wir blicken auf viele lehrreiche Module zurück und sind nun gewappnet für den Berufsalltag von Service Designenden. Doch als wir den Auftrag erhielten, ein gesamtes Projekt selbständig von A bis Z zu erarbeiten und dann auch noch für ein reales Unternehmen, das tatsächlich unsere Hilfe benötigt, schluckten wir zuerst einmal leer. Es tauchten Fragen auf wie, sind wir bereit für eine so grosse Verantwortung und welcher Business Partner hat eine Herausforderung, der wir uns annehmen können? Die Antwort: Na klar, das schaffen wir!
Motiviert setzten wir uns in der Gruppe zusammen und diskutierten über mögliche Business Partner. Relativ schnell kamen wir zu einem potenziellen Kandidaten, der aber nach einer vielversprechenden Startphase plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand. So standen wir auf einmal ohne Business Partner da und die Zeit einen Neuen zu finden, wurde knapp. Zum Glück durften wir auf die Unterstützung der Studiengangleitung zählen. Im letzten Moment konnten wir so die Destination Davos Klosters als unseren Business Partner gewinnen. Wir dürfen anhand von bereits gesammelten Daten durch die Destination ihre Open Innovation Plattform (www.innovation-davosklosters.ch) untersuchen. Zur Challenge jedoch später mehr. Das erste Tief hatten wir somit überwunden, doch wir können euch garantieren, weitere Tiefs, aber zum Glück auch Hochs, begegneten uns auf der Reise.
Der Auftrag hiess: Eine Community für Davos Klosters rund um die Ideenplattform aufzubauen und diese nachhaltig wachsen zu lassen. Nach dem Kick-Off teilten wir uns innerhalb der Gruppe für verschiedene Tasks auf, setzten dafür die Stärken und Interessen jeder Person ein und erstellten einen Terminplan. Zuerst mussten wir das Problem verstehen. Dafür werteten wir die Gästedaten der Destination Davos Klosters aus, recherchierten über verschiedene Communities und deren Erfolgsfaktoren und machten uns mit der Destination vertraut. Nach der ersten Phase haben wir realisiert, dass es neben der aktiven und nachhaltigen Community-Bildung auch mehr Aufmerksamkeit für die Webseite benötigt. Um also zu verstehen, wie sich die Gäste in Davos Klosters bewegen und wo man gezielt Werbemassnahmen einsetzen kann, um mit wenig Aufwand möglichst viele Gäste zu erreichen, haben wir dank der ausgewerteten Daten gezielt Personen für qualitative Interviews anschreiben können. Die Interviews nutzten wir anschliessend, um die Customer Journey von der Anreise, über den Aufenthalt vor Ort bis hin zur Abreise abzubilden und mit Touchpoints für effektive Werbemassnahmen zu ergänzen. Gemeinsam mit Gästen aus Davos Klosters erarbeiteten wir in einem Ideenworkshop viele tolle Ideen, die wir anschliessend zu einer einzigartigen Lösung kombinieren konnten. So entstand die Idee des InnoTrails – ein Erlebnisweg auf der Skipiste. Doch was haben nun Werbemassnahmen mit Community-Bildung zu tun? Nicht viel! Aus diesem Grund haben wir auch Interviews mit Ideenschöpferinnen und -schöpfern geführt. Also Personen, die bereits eine Idee auf der Open Innovation Plattform der Destination Davos Klosters hochgeladen haben. Ein klares Problem kristallisierte sich heraus – die Plattform war zu anonym und keine Updates wurden gesendet. Aus diesem Grund setzten wir uns in einem Workshop mit den Ideenschöpferinnen und -schöpfern zusammen und liessen alle gemeinsam möglichen Lösungen für das langfristige Besuchen der Plattform und somit das Wachsen der Community finden. Dank den vielen hilfreichen Inputs konnten wir innerhalb der Gruppe das Konzept «Mach’s persönlich» ausarbeiten. Das Konzept besteht aus sechs verschiedenen Ideen, die alle das Ziel der Entanonymisierung der Plattform verfolgen. Um Ziel und Zweck aufzeigen zu können sowie die Mitglieder anzusprechen, haben wir ein Welcome Video gedreht. In diesem wird die Plattform kurz und knackig erklärt. Im Video ist der neue Comunity Manger oder Community Managerin zu sehen, der oder die als Ansprechperson dient und den Mitgliedern bei Fragen zur Verfügung steht. Er oder sie ist auch eine wichtige Schlüsselperson, die die Koordination mit den Leistungsträgerinnen und -trägern bei der Ideenumsetzung in die Hände nimmt. Um die Ideenschöpfenden auf dem Laufenden zu halten, können sie ein Profil einrichten, in dem Ideen abonniert und verfolgt werden können. Ebenfalls kann die Bereitschaft zum Mithelfen in der Destination angegeben werden. Wer die Destination Davos Klosters bereits kennt, weiss, dass es schon viele verschiedene Gruppen vor Ort gibt. Denen möchten wir auf der Ideenplattform eine Möglichkeit zur Interaktion geben, weshalb wir den Bereich «Communities to Communities» einbetten möchten. So entsteht eine Kommunikation unter den Mitgliedern und die Community wächst. Die Idee des Storytellings wird auf der Ideenplattform bereits umgesetzt. Doch es fehlt der oder die Ideenschöpfenden dahinter. Oft gibt es spannende Geschichten, die zu einer Idee geführt haben. Aus diesem Grund empfehlen wir der Destination die Ideenschöpfenden miteinzubeziehen. So erhalten diese Personen eine Wertschätzung. Und zu guter Letzt möchten wir den Ideen-Stammtisch implementieren. Einmal im Monat können sich Interessierte in einer gemütlichen Runde treffen, in der über alles Mögliche diskutiert werden kann. Es soll also auch ein physischer Austausch unter den Mitgliedern geben.
Natürlich haben wir unser Konzept sowie den InnoTrail unseren Workshop-Teilnehmenden präsentiert. Alle Ideen erhielten ein konstruktives und positives Feedback. Doch unser grösserer Knackpunkt stand noch bevor – die Abschlusspräsentation und das Überzeugen unseres Auftraggebers Roger Manser, Vertreter der Destination Davos Klosters. Nervös standen wir vor der Klasse, den Dozierenden und Auftraggebenden und präsentierten unsere Ideen. Beim Welcome Video ernteten wir Gelächter, was wir als eine positive Reaktion auf unseren Prototypen verstanden. Die 20 Minuten waren um, wir erhielten Applaus und waren erleichtert, als Roger Manser uns ein grosses Dankeschön aussprach und die Ideen als spannende Möglichkeiten beurteilte. Unsere Arbeit als Beraterinnen haben wir mit viel Stunden Arbeit, Fleiss und Spass positiv abschliessen können. Nun ist die Destination Davos Klosters an der Reihe, unsere Ideen umzusetzen – wir sind gespannt!