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Auf die Piste – fertig – los!

Für einige ist es Wandern, für andere Ballsport – Meine Leidenschaft habe ich im Wintersport gefunden. Als Tourismusstudent der Fachhochschule Graubünden tausche ich daher jeden Winter Kugelschreiber gegen Skistöcke und unterrichte in der Skischule Val Lumnezia. Im heutigen Blogbeitrag möchte ich einen kleinen Einblick in diese abwechslungsreiche Tätigkeit geben.

Aufgewachsen im überschaubaren Wintersportort Vella im Bündner Oberland bin ich bereits im Kleinkindesalter mit Skiern in Kontakt getreten. Dadurch habe ich bereits früh eine starke Begeisterung für den Wintersport empfunden und so kam es dann auch, dass ich mich im Jugendalter bei der Skischule Val Lumnezia als Skilehreranwärter eingeschrieben habe. Obwohl dies nun bereits einige Jahre zurück liegt, bin ich heute noch dabei und geniesse jeden Tag aufs Neue.

Eine klassische Arbeitswoche als Skilehrer beginnt bereits am Sonntagabend. Ich überprüfe meine Klasseneinteilung im System und mache mir erste Gedanken zur Unterrichtsgestaltung. Ein grob skizzierter Wochenplan ermöglicht es mir, den roten Faden zu behalten und die Effektivität des Unterrichts sicherzustellen. Montags erwarte ich die Kinder dann bereits, wenn die schüchternen Gesichter im Schutz von Mamma und Papa auf dem Sammelplatz eintreffen. Die Nervosität der Kinder wundert nicht, denn selten kennen sie bereits die anderen Schüler der Gruppe. Ein kurzes Kennenlernspiel und ein paar Schwünge im Schnee später ist die Nervosität in der Regel jedoch verflogen und neue Freundschaften unter den Kindern können entstehen. 

In der Skischule liegt der Fokus montags bis donnerstags auf der Erlernung, Verbesserung und Festigung der Skitechnik. In unterschiedlichen Levels, welche schweizweit in jeder Skischule identisch sind, lernen die Kinder alles vom Pflugdrehen bis zum Kurzschwung. Durch Spiele und Varianten wird den Kindern das Lernen erleichtert und die Freude am Skifahren ins Zentrum gestellt. So kommen die Kinder von Tag zu Tag lieber in den Skiunterricht, was natürlich auch zu meiner Freude beiträgt. 

Die Krönung einer Skiwoche findet am Freitag statt. Nach einigen langen und ansträngenden Tagen dürfen die Kinder das Gelernte im grossen Klassenrennen anwenden und die Piste Tor um Tor runterfräsen, bis der Zielraum sich immer weiter nähert und jubelnde Gesichter immer klarer erscheinen. Die Skischulwoche endet dann mit der Rangverkündigung. Es ist der schönste Moment der Woche: Wenn ich allen Kindern meiner Gruppe ihre Medaillen überreichen darf und ihre strahlenden Gesichter nur noch auf das Edelmetall runterblicken. In diesem Moment ist meine Arbeit als Skilehrer vorbei, und ich darf hoffen, dass die Kinder uns in der nächsten Saison wieder in der Skischule besuchen kommen.

In den letzten sieben Jahren durfte ich als Skilehrer Gastgeber der Val Lumnezia sein und zugleich grossartige Erlebnisse für Kinder und Erwachsene schaffen. In dieser Zeit habe ich meine Leidenschaft für den Tourismus gefunden, was mich zu meinem Tourismusstudium an der Fachhochschule Graubünden geführt hat. Da ich einen grossen Teil davon der Skischule Val Lumnezia verdanke, gebe ich jeden Winter gerne etwas davon in Form von Freude am Unterrichten zurück.

Gianfranco Soller studiert Tourismus an der Fachhochschule Graubünden.

Anzahl Kommentare 1
Kommentar

Kurt Soller 02.02.2022

super😘