Durch das Studium Multimedia Production an der FH Graubünden ist Cla Töny mit vielen Arten der Fotografie in Berührung gekommen. Eine davon war die Astrofotografie. In diesem Blogbeitrag erzählt er über seine Erfahrungen mit der Astrofotografie und gibt wichtige Tipps, um selbst solche atemberaubenden Bilder schiessen zu können.
Wer kennt es nicht. Man sieht online ein Bild und denkt sich: «Das kann ich auch» und stürzt sich in einen Hasenbau, so tief, dass man Tage dran verliert. So ist es mir mit der Astrofotografie ergangen. Ich nehme euch mit auf eine kurze Reise in ein neues Hobby, welches für mich mehr bedeutet als nur ein paar Bilder.
Angefangen hat alles, als ich auf YouTube ein Video zu Astrofotografie gefunden habe. Die Bilder haben super ausgesehen und der hat ja nur seine Kamera zum Himmel gerichtet und abgedrückt. Was kann da schon schief gehen? Eine ganze Menge, wie ich im Verlaufe von mehreren Reisen auf Pässe und Berge in der Schweiz herausgefunden habe.
Vorher aber kurz eine Übersicht, was man braucht:
- Kamera: Eine DSLR oder spiegellose Kamera ist ein Muss. Ich benutze mittlerweile eine Sony A7IV, habe aber auch schon eine Fuji x-t3, Sony A7III, Sony A6000 und eine alte Nikon DSLR verwendet.
- Objektiv: Ein lichtstarkes Objektiv. Je weiter die Blende, desto besser. Viele meiner Lieblingsbilder wurden bei 24mm f/2.8 gemacht.
- Stativ: Stabilität ist entscheidend, daher verwende ich ein robustes Manfrotto-Stativ.
- Fernbedienung: Eine Fernbedienung oder ein Intervallometer hilft, Verwacklungen zu vermeiden. Moderne Kameras haben aber einen Selbstauslöser.
- Einen Plan: Neumond ist ideal. Ich versuche immer, innert 3 – 5 Tage vom Neumond auf dem Berg zu sein. Natürlich muss das Wetter auch stimmen.
- Lichtverschmutzung vermeiden: Je weiter weg von Städten, desto besser. Es gibt «Lightpolution-Maps» auf denen man schauen kann, wo die besten Orte sind. Ich mochte bis jetzt den Grimselpass am besten.
- Filter: Rein optional ist ein NightSky-Filter. Für Enthusiasten und Profis unumgänglich, aber für Anfänger viel zu teuer und das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht wert.
Nun hat man alles, steht auf dem Berg und versucht Fotos zu machen. Und die sehen einfach nicht aus wie die, die man im Internet gesehen hat. Das könnte daran liegen, dass man die Kamera nicht richtig eingestellt hat. Dann sieht es schnell mal so aus:
So würde man es richtig machen:
- Manueller Modus: Kontrolle über Belichtung und Fokus.
- ISO: so tief wie möglich.
- Blende: Weit geöffnet (f/2.8 oder niedriger), um möglichst viel Licht einzufangen. Ich habe aber auch schon gute Erfahrungen mit f/4 gemacht.
- Belichtungszeit: je nach Brennweite und Erdrotation; die «500er-Regel» (500 geteilt durch die Brennweite) hilft, Sterne als Punkte darzustellen.
Wenn man alle diese Regeln befolgt, etwas übt und ein bisschen Glück hat, können die Fotos dann so aussehen:
Aber weshalb bedeutet mir dieses Hobby so viel? Ich bin nie allein auf dem Berg. Ich gehe immer mit guten Freunden von mir und jedes Mal wird es wieder ein neues Abenteuer. Man sitz zusammen, trinkt etwas, fotografiert, hat vielleicht sogar mal eine Drohne dabei und teilt einen unglaublichen Moment unter dem Sternenhimmel. Dieses Gefühl konnte noch keine andere Art von Fotografie in mir erzeugen.
Quelle: digezz.ch
Cla Töny studiert Multimedia Production an der Fachhochschule Graubünden.